Kontaktgespräche mit EUREGIO und MHD in Freyung |
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Geschrieben von: Leopold Graf Deym
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Mittwoch, den 08. März 2017 um 17:48 Uhr |
In der 2. Märzwoche machte ich auf halbem Weg zwischen Reichstorf (Ndb) und Drazic Station kurz vor der Grenze, um Kontakte zu pflegen und weiterzuentwickeln. Ein kurzes Gespräch fand bei EUREGIO in dem neu bezogenen Europahaus in der Kolpingstraße 1 in Freyung statt. Dort erfuhr ich, daß nach der Übernahme des Vorsitzes durch den Regierungspräsident von Niederbayern Überlegungen über eine Weiterentwicklung der EUREGIO angestoßen wurden. Statt einem freiwilligen Zusammenschluß ist eine rechtlich verfestigte Europaregion mit stärkerer Anbindung an Brüssel angedacht. Dabei werden die Inhalte, die bisher von den Wissensplattformen abgedeckt wurden, neu überdacht, so daß, wie von Fachverbänden bereits angemahnt, z.B: auch Soziales oder Landwirtschaft Thema der Zusammenarbeit sein könnte.
Ein weiteres, sehr vielversprechendes Treffen fand mit dem stellvertretenden-Leiter und Auslandsbeauftragten des MHD in der Diözese Passau, Herrn Ludwig Berger, statt. Wie zu erfahren war, laufen derzeit keine Auslandsprojekte der Diözese. Früher waren Ungarn und Rumänien Ziel grenzübergreifender Hilfsaktionen. Graf Deym regte an, seitens des MHD die Diözesanpartnerschaft mit der Nachbardiözese Budweis mitzutragen und als kirchlich sozialer Verband sich auch in die Europaregion Donau-Moldau einzubringen. Eine nachbarschaftliche Zusammenarbeit ist weniger als materielles Hilfsprojekt zu sehen und von daher auch nicht mit hohen Spendengeldern zu fördern, sondern mehr eine ideelle, fachliche und gesellschaftliche Unterstützung der kirchlichen Hilfsorganisation in Südböhmen. Die Kirche und vor allem ihr zugeordnete Freiwilligenorganisationen haben in Tschechien einen schweren Stand. Graf Deym regte an, mit einer Besuchsfahrt zu den entsprechenden Partnern Lage und Bedürfnisse zu sondieren. Er bot sich an, die entsprechenden Kontakte zu vermitteln. Herr Berger war von den Vorschlägen angetan und versprach, die Anregung in die entsprechenden Verbandsgremien einzubringen und sich wieder zu melden.
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FACHKONFERENZ UND STABWECHSEL BEI DER EDM IN DER DONAU-UNIVERSITÄT IN KREMS |
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Geschrieben von: Leopold Graf Deym
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Freitag, den 20. Januar 2017 um 17:51 Uhr |
Zum Thema „ Die Europaregion Donau – Moldau als attraktiver Bildungsstandort „ trafen sich am 20.Januar 2017 offizielle, Mitarbeiter und Experten zu einer länderübegreifenden Konferenz in der schönen Wachau. Erfreulich war allein schon die Tatsache, daß ein gemeinsamer Blick auf die Jugend, die Bildung und die Berufschancen geworfen wurde. Nach einer Begrüßung, nicht zuletzt durch die bisherige Vorsitzende der EDM, Landesrätin Frau Mag. Barbara Schwarz aus St. Pölten folgte ein Referat über das schillernde Image von Bildung bei Wirtschaft und Arbeitnehmern. Zum Vergleich der Arbeiten in den Europaregionen folgte ein Einblick in den Zusammenschluß Tirol, Südtirol, Trentino. Es folgte ein Überblick über erfolgreiche Beispiele und Anforderungen aus Vernetzungsbeispielen der Praxis, darunter z.B. ein Kooperationsprojekt in der beruflichen Ausbildung zwischen Cham und Domaslice. Ein deutliches Plädoyer für die Duale Ausbildung kam auch aus der Oberpfalz mit der Forderung: „ gemeinsame Wirtschaft, gemeinsame berufliche Ausbildung“. Die Vorsitzende der EDM, die Landesrätin für Soziales, Bildung und Familie, hatte in der Begrüßung schon die Forderung nach einer Verstärkung der sozialen Komponente in der Bildung gestellt. Interessant war auch die verschiedentliche Feststellung, daß der Deutschunterricht in Tschechien wieder zunimmt.
In seinem Resumee stellte der Vorstand der EDM seine Zufriedenheit mit dem Zusammenschluß und seiner geleisteten Arbeit 2016 fest. Die Personaldecke konnte um 8 Mitarbeiter aufgestockt werden. Ein Schwerpunkt soll jetzt auf die Sprachkompetenz gelegt werden. Die konkreten Projekte sollten noch mehr Schlagkraft bekommen.
Der Vorsitz in der EDM wechselt 2017 nach Niederbayern, wo Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich das Amt übernahm.
Der persönliche Erfolg durch die Teilnahme lag neben den gewonnenen Einsichten, dem Überblick und der Kenntnis des Entwicklungstrends in der Auffrischung oder Knüpfung neuer Kontakte. So gelang es ,den neuen Vorsitzenden nicht nur zu beglückwünschen, sondern ihn auch von meinen Aktivitäten zu informieren, neue Ansprechpartner in Südböhmen ausfindig zu machen oder die niederösterreichische Landesrätin für bayerische Jugendsozialarbeit zu interessieren.
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40 JAHRE PANEUROPA-JUGEND BAYERN |
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Geschrieben von: Leopold Graf Deym
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Mittwoch, den 16. November 2016 um 00:00 Uhr |
Personen v.l.n.r.Markus Ferber, MdEP, Franziskus Posselt Vors.PEJ, Johannes Hinterberger, Mdl.; Staatssekretär Tobias Zech, MdB, Bernd Posselt,MdEP a.D.,Volker Ullrich, MdB
Gerne nahm ich die Einladung zur Geburtstagsfeier am 12.Nov.16 der jungen Europäer an. Zum einen lockte mich das Programm mit spannenden Fragestellungen zu Europa, seiner Geschichte, Gegenwart und Zukunft, zum anderen winkte eine Kontaktauffrischung zu den „Europafreunden“ mit der Chance, meine böhmischen Bemühungen in den Kontext zu stellen. Und drittens reizte mich die Stadt Dillingen, die ehemalige Residenz- und Regierungsstadt der Augsburger Fürstbischöfe. Unter den Teilnehmern aus der ganzen Republik befand sich auch eine Delegation aus Österreich und dem Kosovo, leider keine aus der Tschechischen Republik. Die hochkarätigen Redner der „Hauptkundgebung“- weitgehend Europapolitiker und/oder Paneuropa Vertreter-stellten die Leistungen von Europa und die aktuellen Anforderungen heraus. Wie ein roter Faden zog sich durch die Beiträge, einerseits die politische Handlungsfähigkeit zu verbessern und andererseits die Diskussion über die christlichen Werte, die Religionen und die Identität voranzubringen. Dies ginge nur, wenn die Bürger erreicht würden und die Paneuropa-Jugend sowohl in der Politik als auch im Umfeld sich aktiv einmischt. |
Empfang des Tschechischen Generalkonsulates München |
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Geschrieben von: Leopold Graf Deym
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Freitag, den 28. Oktober 2016 um 00:00 Uhr |
anläßlich des Nationalfeiertages „Gründung der Tschechischen Republik“ am 28.10.
Die Einladung zum Empfang im Hotel Maritim nutzte Graf Deym, um Kontakte zu pflegen und Informationen zu aktualisieren. Die Veranstaltung war verbunden mit einer Präsentation Südmährens. Nicht nur Weine, Speisen und eine Musikkapelle gaben einen Einblick in die Kultur dieses Landstriches im Nachbarland, sondern auch eine Ansprache dessen Bezirkshauptmann. Beim Generalkonsul Coupek warb Graf Deym für die Kenntnisnahme und Umsetzung des in der EU in Vorbereitung befindlichen Jugendprogrammes „Freude am Reisen“. Ferner animierte er den tschechischen Generalkonsul, endlich auch aus der Tschechischen Republik eine Trachtengruppe für den Oktoberfestumzug auf die Beine zu stellen. Bei seinen drei Vorgängern lief dieses Ansinnen ins Leere. Bei dem jüngsten Treffen der bay. und böhm. Ministerpräsidenten in Nürnberg wurden neben dem Verkehrswegeausbau eine engere Zusammenarbeit der Grenzstädte und Regionen so wie die Verstärkung des Sprachunterrichtes angesprochen. |
Ein Blick auf die Schätze und Schattenseiten des Böhmerwaldes |
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Geschrieben von: Leopold Graf Deym
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Donnerstag, den 02. Juni 2016 um 17:23 Uhr |
Buchwald ( heute Bucina) mit seinem Hotel „ Zur Alpenaussicht“ auf über 1000 m war das „Basislager“ für unsere Expedition in das natur- und schicksalsreiche Waldgebiet dicht an der bayerischen Grenze. Im Rahmen der Frühjahrsversammlung unseres deutsch-tschechischen Freundeskreises drangen wir ein in die Geheimnisse und den Zauber des Böhmerwaldes, die große Liebe unserer Führerin Frau Penickova, die uns an ihrer Begeisterung teilhaben ließ. Allein das Tal der jungen Moldau, hier die „warme“, die seit ihrer bayerischen Quelle bei Finsterau von einem Rinnsal schon zu einem eisenhaltigen großen Bach anschwoll, gesäumt von einem gelben Band von Sumpfdotterblumen, verzaubert lieblich und romantisch die abgelegene Gegend und scheint einem in eine schönere und bessere Welt entführen zu wollen. Die Zivilisation honoriert diese Leistungen mit dem Status des „Naturschutzgebietes“.
Freie und gerodete Flächen waren hier schon früh besiedelt, auch von Bayern aus. Wald und Winter führten zu besonderen Lebensbedingungen. Holz, Glas, Granit wurden gewonnen und gehandelt. Der „Goldene Steig“ als abenteuerlicher Transportweg sorgte für Verkehr, Erwerb und Verbindung. Aber auch der Schmuggel war hier entlang der Grenze zu allen Zeiten gängiger Broterwerb. Wer keine Arbeit daheim fand, ging als „Saisonarbeiter“, oft als Musiker, in die Welt. In den Romanen von Klostermann, der neben Stifter und dem noch unbekannten Johann Peter den Böhmerwald literarisch erschloß, finden sich dazu einprägsame Schilderungen.
Wie auch andernorts treten hier Adelsfamilien als Besitzer und Brotgeber auf den Plan. So hatte Filip Graf Kinsky eine Glashütte und Wilhelm Graf Wurmbrand baute in Außergefild (heute Kvilda) im 19.Jh.ein hölzernes Schloß und schließlich stieg Fürst Schwarzenberg im großen Stil in den Holzhandel und auch in die Ansiedelung seiner Holzarbeiter ein.
Grenzlage und Verborgenheit führten im 20.Jh. dann zum Mißbrauch des Waldes aus politischen Gründen. So befanden sich in Franzensthal eine Produktionsstätte von Junkers Flugmotoren mit Kriegsgefangenen, die am Kriegsende in Buchenwald ermordet wurden. Sowjetische und französische Kriegsgefangene waren in einer Holzhütte in der Nähe der Moldauquelle inhaftiert und zu Zwangsarbeit im Wald gezwungen. Überlebende sind nicht bekannt.
Ab den 30 er Jahren des 20.Jh. begann dann der Menschenschmuggel aus politischen Gründen. Erst flohen in Deutschland Verfolgte mit Führern in die CSSR, ab 1948 Bürger aus der CSSR nach Bayern. Auch der Warenschmuggel setzte wider ein. Waren es früher oft Ochsen nach Bayern so ging es jetzt um Beschaffung technischer Geräte aus Bayern.
Wir besichtigten einen Schmugglerweg mit Gedenkstein für die Flüchtlinge und ihre Helfer.
Besondere Aufmerksamkeit wurde Fürstenhut ( heute Knizeni Plane) gewidmet, eines der deutschen Dörfer, deren Siedler 1945 vertrieben und deren Dörfer eingeebnet und deren Kirchen gesprengt wurden. Das Bemerkenswerte an Fürstenhut ist, daß dessen ehemalige, jetzt schon betagte ehemalige Bürger nach der „samtenen Revolution“ nach 1990 aus den Überresten der Grabstätten wieder einen Ort des Gedenkens und der Stille gemacht haben.
Auf einem Abstecher nach dem bayrischen Mauth, zu Fuß 1 km bis zur Grenze und dem Wendepunkt des Linienbusses, legten unsere tschechischen Freunde an einer Erinnerungstafel zum Gedenken an die vertriebenen Deutschen, auch im Gedenken an zwei deutsche Jugendliche , die 45 von tschechischen Gardisten über die Grenze entführt wurden, dort zu Tode gequält und schließlich in Mauth beerdigt wurden, ein Gebinde nieder. In einem Treffen mit dem 2. Bürgermeister von Mauth und freundschaftlicher Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen in der Sonne klangen die Erinnerungen an die dunklen Zeiten und das harte Leben im Wald aus.
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