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BESUCHS- und „MONTAGEFAHRT“ 3 / 16 nach BÖHMEN und DRAZIC PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Leopold Graf Deym   
Mittwoch, den 09. März 2016 um 00:00 Uhr
BESUCHS- und „MONTAGEFAHRT“  3 / 16  nach BÖHMEN und DRAZIC

Die Anfahrt per Auto am 26.02.16 nach Prag zur deutsch- tschechischen Konferenz der Struzeni Ackermann-Gemeinde (SAG) mit Hauptversammlung verlief bis auf die Suche nach dem Tagungshotel am Slavia-Stadion angenehm. Prag ist von München näher als Frankfurt.
Die Konferenz stand unter dem Motto „ Solidarität“. Gut hundert Teilnehmer folgten dem straffen Programm. Wie ein roter Faden zog sich die Spannung zwischen traditionellen, christlichen Werten  und  der „Moderne“ durch Vorträge und Diskussionen. Unweigerlich landete man unter dem vorgegebenen Thema bei der aktuellen Flüchtlingskrise und dem Islam. Mit einem Beitrag versuchte ich, die Solidarität in Europa anzusprechen und eine Brücke zum Jahr der Barmherzigkeit mit der Anwendung der geistigen Werke der Barmherzigkeit u.a. „Unwissende belehren“ und „Lästige ertrage“ einzufordern. Es gab Applaus aber keine Behandlung.
Mit Freude nahm ich wahr, daß sich unter dem Namen „Spirala“ eine Jugendorganisation im Rahmen der SAG gebildet hat. Ob die an der Arbeit in Drazic über den Moment hinaus interessiert ist, wird sich zeigen. Eine weitere Neuentdeckung war das Kolpinghaus Prag, in der Kolpingstraße in Prag 8. Es entstand bereits im 19. Jh. und fungiert heute als Haus für sozialschwache Frauen mit Kleinkindern. Die Arbeit dort wurde anläßlich eines SAG-Besuches sehr engagiert vorgestellt. ( Man spricht Deutsch !) Für Erholungs- und Freizeitmaßnahmen habe ich das Jugendschloß angeboten, zumal dort in einem Nachbardorf eine vergleichbare Einrichtung der Caritas existiert.
Nicht zuletzt wegen des „Gesellschaftsabends“ zum Dank an Fr. Helena Faberova, der „Grande Dame“ bei Kirche und Caritas nach der Wende in Südböhmen, nahm durchgehend auch Kulturminister Herman, der Vorsitzende der SAG an der Tagung teil. Mit ihm konnte ich ein kurzes Gespräch führen, Drazic ins Spiel bringen und einen Kontakt zu seinem KDU-Parteikollegen im Landwirtschaftsministerium ankündigen, um dorthin die neuen bayrischen Konzeptionen zur „Sozialen Landwirtschaft“ zu exportieren. Insgesamt fand sich eine Reihe von interessierten und engagierten SAG-Mitgliedern, die auf verschiedenen Bühnen immer wieder zu treffen sind und einen fruchtbaren, harten Kern bilden. Übrigens: die wertvolle Arbeit der Ackermann-Gemeinde unterstütze ich durch Mitgliedschaft in Passau und Budweis.
In die Tücken des Alltags führte uns der Anlauf zu einer deutsch-tschechischen Vorabendmesse in der modernen St.Wenzelskirche von 1929. Es war nicht nur sehr „schattig“ sondern auch zeitaufwendig, da der Mesner den Termin übersah und Inbetriebnahme der Kirche und Beschaffung der Gerätschaft für den Gottesdienst erst mühsam besorgt werden mußte. Eine Erkältung hilft mir diesen erarbeiteten Gottesdienst nicht so schnell zu vergessen.

Um Sehenswürdigkeiten für eine im Mai geplante Exkursion zu prüfen, fuhr ich nach Abschluß der Tagung in Prag am Sonntag übers Land auf Umwegen nach Drazic. Überraschung: Pribram ist wegen Renovierungsarbeiten geschlossen und das stolze Schloß in Rozmital liegt in den  letzten Zügen der Agonie.

Der Mo. Vormittag galt in Drazic der „Inspektion“. Die verschiedenen Arbeiten am Haus haben den Baustellencharakter wieder etwas verstärkt. Der überraschend im Speicher notwendig gewordene Austausch verfaulter Balken hat uns zurückgeworfen.
Am Nachmittag ist Treffen mit den Gemeindevertretern beim Notar in Pisek. Der S.R.O.-Vertrag wird abgeändert. Meine Rolle wird gestärkt, die Gemeindesekretärin wird Prokuristin
und die Zusammenarbeit wird in einem Kooperationsvertrag konkretisiert.
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Die folgende Zeit wird im Haus und darum herum mit Aufräumen, Saubermachen und kleinen Verbesserungsarbeiten verbracht. Der Begriff “besenrein“ kommt im Vokabular tschechischer Handwerker nicht vor.
Am Mittwoch den 02.03. besucht und besichtigt der neue Leiter des diözesanen Jugendzentrums und die Leiterin des kirchlichen Familienzentrums aus Budweis das Jugendschloß. Letztere kann Deutsch und zeigt Interesse und Optimismus, um gemeinsam etwas zu bewegen. Ansonsten scheitern Vorschläge und Angebote meistens an dem Verweis auf die dünne Personaldecke. Ich verspreche der Leiterin des Familienzentrums über Adressen, Angebote und Mitarbeiter der Familienbildung in der Diözese Passau zu informieren und zu versuchen, beiden Stellen einen Dienstwagen zu organisieren. Wenn bay. Jugendgruppen in Drazic sind, versuchen wir Kontakte zu tschech. Jugendlichen über das Jugendzentrum zu vermitteln.
Am Mittwoch und Donnerstag finden noch Lokaltermine mit Baumeister, Verwalter und Gemeinde statt. Für die Sanierung der Räume für das Museum schlage ich vor, die alten Natursteinmauern so weit wie möglich unverputzt zu lassen. Abends findet die erforderliche, persönliche Kontaktpflege in der Gemeinde statt. Dazu gehört ein Besuch bei der Familie Fellmann, von deren Hilfe ich schon in den Anfangsjahren profitiert habe, oder der 44 Geburtstag des Baumeisters, der im Wirtshaus zu einer lebhaften „Stammtischdiskussion“ auswächst.
Zum Abschluß kommt am 04.03. Herr Alois Hartl mit Frau und Verwandter zur Besichtigung und Vorbereitung eines Schulprojektes aus seinem Gymnasium in Prag. Außerdem scheint eine Reportage im „Informator“, dem Organ des Freundeskreises deutsch tschechischer Zusammenarbeit, dem Herr Hartl vorsitzt, geplant zu sein.
Das anschließende Wochenende gibt Kraft, um die Erkältung auszukurieren und die Nacharbeit der Kontakte und Gespräche vorzunehmen.        
LGD 9.3.16
 

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