45. PANEUROPA – TAGE |
Geschrieben von: Susanne Möhring |
Mittwoch, den 29. Mai 2019 um 12:15 Uhr |
Sinnbildlich wurden die großen europäischen Flüsse als verbindende Lebensadern dem international gut besuchten Treffen der PANEUROPA – UNION ( PEU) Deutschland vorangestellt. So war es auch nicht zufällig, daß man vom historischen Rittersaal des Straubinger Schlosses direkt in die Donau schauen konnte oder im geselligen Teil der Tagung eine Bootsfahrt in Regensburg unternahm. Das naßkalte Wetter verstärkte östliche Flußatmosphäre.
Der thematische Schwerpunkt der Tage richtete sich südostwärts und so lag eine Mitgestaltung bei der PANEUROPA- UNION der tschechischen Republik. Der deutsche PEU- Präsident und MdE- Kandidat Bernd Posselt nannte Bayern und Böhmen die Herzkammer Europas. Auch in der Teilnehmerschaft spiegelte sich der Blick nach Osten wider. So war nicht nur Tschechien, sondern auch viele Balkanstaaten und sogar die Ukraine präsent und stellten interessante Gesprächpartner. Über die bekannten politischen Warnungen und Forderungen zur Aufgabenerfüllung eines Vereinten Europas hinaus gingen z.B. die Forderungen, die politische Bildung zu aktivieren, Handelsabkommen verstärkt mit Klimaschutzvorschriften zu verbinden oder dem schwindenden Bevölkerungsanteil der EU- Bürger im Vergleich zur Weltbevölkerung wirkungsvoller zu begegnen. In einem Diskussionsbeitrag machte ich aus der Sicht eines PEU- Frontarbeiters darauf aufmerksam, daß die Politik zur Erreichung von Wahlbeteiligung und politischen Zielen, erst das Gemeinschafts- und Wirgefühl der Bürger vermehrt stärken muß. Statt grenzübergreifenden Informationen, der Beziehungspflege und Förderung der privaten Kontakte wird der Umgang mit den Nachbarn noch weitgehend als Aufgabe der Außenpolitik im Institutionellen gehalten, anstatt als „eigener Wirkungskreis“ jeder Gemeinde betrieben.. Um Europa näher an die Bürger (und umgekehrt) zu bringen, wurden die Europaregionen z.B: unsere Europaregion – Donau – Moldau eingerichtet. Sie wurde im Laufe der Tagung kaum erwähnt, anstatt bei allen politischen Bemühungen Richtung Osten hier anzusetzen und aufzubauen.. Für mich war der wahre Gewinn der Veranstaltung neben der Meinungsbildung vor allem die Gemeinschaftsbildung, ein kleiner Schritt zum großen Europa, eine Zelle europäischen Miteinanders. Und so denke ich, wäre es zunächst wichtig, die vorhandenen Plattformen zu stärken, wo Bürger sich vermehrt verbinden und diskutieren können. Leider mußte ich in der jüngsten Vergangenheit den gegenläufigen Trend feststellen: z.B.Einstellung der Gespräche am Goldenen Steig, der Deutsch- Tschechisch- Slowakischen Gesellschaft, der Union für gute Zusammenarbeit. |
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 29. Mai 2019 um 12:18 Uhr |